Vielleicht kennen Sie diese Situation: Sie kaufen sich ein Wertpapier und noch am selben Tag oder ein paar Tage später notiert das Produkt unter Ihrem Einstiegskurs. Und schon macht sich Panik breit, aufs falsche Pferd gesetzt zu haben. Aber keine Angst, so geht es nicht nur Ihnen.
Auch Börsenbriefe bringen keinen Mehrwert
Das grundlegende Problem ist, dass Aktien ständig schwanken. Die Wahrscheinlichkeit, dass Sie bei Ihrem Einstieg den exakten Tiefpunkt treffen, ist mathematisch betrachtet außergewöhnlich gering. Eine Auswertung von 32 US-amerikanischen Aktienbriefen, die ihren Lesern Tipps zum richtigen Einstiegs- und Ausstiegszeitpunkt geben, kam zu einem ernüchternden Ergebnis: Über 10 Jahre gesehen schaffte es nicht ein einziger, mit seinen Timing-Empfehlungen den Marktindex zu schlagen. Das bedeutet: Wären Sie den Empfehlungen gefolgt, hätten Sie nicht besser abgeschnitten, als wenn Sie einfach zum Beispiel einen ETF auf den S&P 500 gekauft hätten, der die 500 wichtigsten amerikanischen Aktien enthält.
Wenige entscheidende Börsentage
Erschwerend kommt hinzu: Die entscheidenden Gewinne und Verluste an den Aktienmärkten konzentrieren sich auf wenige Tage. Zwischen 1995 und 2005 fielen 98 Prozent des Gesamtwertzuwachses des S&P 500 an nur 20 Tagen an. Es versteht sich von selbst, dass es unmöglich ist, genau diese 20 Tage vorherzusehen und für einen Einstieg auszuwählen. Deshalb ist es das Beste, dauerhaft im Markt investiert zu sein, um die entscheidenden Tage nicht zu verpassen. Hierzu gehört auch, nicht gleich panisch zu verkaufen, wenn es mal längere Zeit abwärts geht.
Fazit
Für einen erfolgreichen Vermögensaufbau müssen Sie sich von dem Gedanken trennen, den perfekten Ein- und Ausstiegspunkt zu finden. Viel wichtiger ist es, dass Sie dauerhaft investiert sind, um an den steigenden Tagen voll partizipieren zu können. Das ist ausschließlich über eine langjährige Buy-and-hold-Strategie möglich.